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Silhouette iMirror “in groß” am Wiener Flughafen

Augmented Reality by Netural: Lösungen mit echtem Mehrwe ...
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Der Silhouette iMirror steht für die Idee, Brillenkäufern mittels Augmented Reality ein authentisches Probieren zu ermöglichen, noch bevor sie zur Beratung zum Händler kommen. Bislang geschah dies im Web und als App.

Jetzt gibt es den iMirror auch “in groß” ­ zur Vorinformation am Point of Sale. Seit 4. Juli steht ein solcher Digital Signage Mirror für Silhouette Sonnenbrillen bei Heinemann Duty ­Free am Vienna International Airport. Name: Silhouette iMirror Public. Entwickelt von Netural.

Kaum ein Passant, der nicht wenigstens im Vorbeigehen den Kopf verdreht. Viele bleiben stehen um zu schauen. Seit letzen Freitag verrenken sich hunderte Reisende täglich im Heinemann Duty Free-Shop des Wiener Flughafens vor einer leuchtenden, 2 Meter 40 hohen Box. Sie posen vor einem Display, wechseln Ansichten, steuern das Interface intuitiv mit ihrem Kopf oder mit Handzeichen. Was auf den ersten Blick spielerisch wirkt, verspricht nicht weniger als einen Ausblick auf die Zukunft der digitalen Produktanprobe.

Werden Körper und Gesicht des Interessenten von den Kameras erfasst, springt eine Brille in die Ansicht und sitzt wie angegossen. Selbst bei Bewegungen bleibt die Brille in den richtigen Proportionen, im korrekten Betrachtungswinkel – und dabei durchgängig in Full-HD Bildqualität. Bedienbar wird die Installation über verschiedene Sensoren. Eine Software, die normal die Produktion von Animationsfilmen unterstützt, sorgt für ein präzises Erkennen des Betrachters. 23 Silhouette Sonnenbrillen können so in kürzester Zeit – quasi per Wink – durchprobiert werden.

Aus Silhouette-Sicht ein wesentlicher Zwischenschritt zu Beratung und Kauf vor Ort: “Wir wecken das Interesse für unsere Produkte. Potenzielle Kunden können die gesamte Modellpalette nicht nur sehen, sondern zu jeder Zeit vorab anprobieren”, erklärt die eCommunication-Verantwortliche von Silhouette, Elisabeth Kneidinger, die Intention hinter dem iMirror Public: “Diese neue Form der Auslage eröffnet uns eine Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten und gibt uns enorme Flexibilität hinsichtlich Art und Ort zukünftiger Produktpräsentationen.” Darüber hinaus kann Silhouette aus dem mitgemessenen Nutzungsverhalten auf Präferenzen rückschließen.

Silhouette iMirror Public

Optimale User Experience entscheidend

“Digital Signage Mirror” ist der korrekte Gattungsbegriff für Anwendungen dieser Art. Einige ähnliche Cases gab es bereits, überzeugt haben sie nur bedingt. Als unser langjähriger Partner Silhouette Eyewear dem Netural Lab das Go gab, die zentrale Idee des “Silhouette iMirror” für den Point of Sale neu zu denken, war daher klar, das wir uns nur in sehr geringem Ausmaß an Bestehendem orientieren konnten – auch, was die eigenen Projekte betraf: Zwar hatten wir für Silhouette schon die Augmented Reality-Anprobe fürs Web und als iOS-App entwickelt, die Nutzungssituation in einem Store oder an der Storefront stellte dennoch völlig neue Anforderungen an das Service Design.

Für eine optimale User Experience waren eindeutige, intuitive Gesten zu entwickeln und dem System verständlich zu machen. Konsumenten tendieren beim Einkaufsbummel zu “scannen” und nicht lange bei einzelnen Stationen zu verweilen. Fürs Eintauchen in eine Produkt- und Markenwelt bleibt wenig Zeit. Die Anwendung wurde darauf abgestimmt und auf das Wesentlichste reduziert. Gleichzeitig musste sie (be-)merkenswert bleiben, schließlich soll sie ja fesseln und die Verweildauer maximieren.

Völlig neue Kombination von Technologien

“Sehr viel Know-How liegt in der optimalen Kombination verschiedener möglicher Technologien”, beantwortet unser CEO Albert Ortig die Frage nach der Herausforderung: “Da haben wir sicher neue Wege beschritten.” Da er als Planner für Silhouette in die Entwicklung durchgängig involviert war, weiß er das recht präzise. Und man merkt ihm die Freude über das Ergebnis an: “Die performante und hochpräzise Anprobe der Brillenmode ist absolut fotorealistisch und wirklich beeindruckend.”

Was passiert genau? Der User tritt vor den Silhouette iMirror Public. Dabei erfassen ihn drei Kameras. 3D-Modelle der Brillen werden in der Full­-HD-­Spiegelansicht direkt in sein Gesicht gesetzt und machen alle Bewegungen “live” mit. Zwei simultan eingesetzte Tiefensensoren (“RGBD ­Kameras”) mit jeweils unterschiedlicher Charakteristika erfassen Gesicht und Körper der Person vor dem Spiegel. Eine dieser Kameras ist die von Microsoft für seine Spielkonsole Xbox entwickelte Kinect. Sie ermöglicht auch die Interaktion des Anwenders mit dem iMirror. Durch simple Handbewegungen vor dem Display können die Brillen im Gesicht gewechselt werden, ebenso durch Kopfnicken. Für die Interpretation neuer Gesten wurde von Netural ein eigener Kinect Client entwickelt.

Silhouette iMirror Public

Für Microsoft ist der Einsatz der Kinect in Anwendungen wie dieser keine Überraschung. “Zwar beschränkten wir uns zunächst auf die Umsetzung als Spieleingabegerät, doch schon bald wurde klar, dass dieser Sensor deutlich vielseitiger einsetzbar ist”, schildert Thomas Grasslober von Microsoft den Weg seit der Kinect-Markteinführung Ende 2010: “Wir haben viel durch die begeisterte Entwickler-Community gelernt.” Das Interesse ist jedenfalls groß, kommerziell verwertbare Ideen zu finden.

Innovativ auch das Verwenden der Facetracking-­Software “Faceshift” zur Erkennung von Gesichtern. Dieses Programm kommt sonst nur bei der Produktion aufwändiger Animationsfilme auf Hollywood-Niveau zum Einsatz und wurde fürs seine Funktion im Silhouette iMirror Public quasi zweckentfremdet. Dafür musste es auf höchste Verfügbarkeit und Robustheit ausgelegt werden. Im Facetracking schlummert Potenzial für die Zukunft: “Wir könnten etwa auch auf den Gesichtsausdruck des Nutzers reagieren, weil wir erkennen, ob er sich in Eile befindet oder entspannt ist”, beschreibt Faceshift-CTO und -Founder Brian Amberg weitere Ideen für den POS.

Heinemann und Vienna International Airport als Vorreiter

Maßgeblich für den Erfolg ist der richtige Standort. Der Feldversuch findet von Juli bis September in einer Hochfrequenzlage statt: im Duty Free-Bereich des Wiener Flughafens. “Es es sehr spannend, ein solches brandneues Augmented-Reality-Tool bei uns exklusiv präsentieren zu können”, ist Adil Raihani, Vice President des Center Managements, vom Erfolg bei den Passagieren überzeugt. Für Shopping Malls wie den Vienna International Airport ist der Wettbewerb groß. Wer mit Attraktionen überraschen kann, hebt sich ab.

Ähnliches gilt für den Handel. Für Heinemann ergibt sich aus der Zusammenarbeit ein interessantes Fallbeispiel. “Der Bereich eCommerce ist vom klassischen stationären Duty Free Shop bei Heinemann Duty Free nicht mehr wegzudenken”, schildert Constantin W. Wiesmann, Geschäftsführer der Wiener Niederlassung den Fokus aus Retailer-Sicht: “Entsprechend ist eine Vernetzung von stationärem Handel und eCommerce für uns, wie auch für viele andere, das Thema der nächsten Jahre.”


Beitrag: 04.07.2013

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