Digital für Jung und Alt – Netural tritt AAL Austria bei
Digitale Technologien sind bei jungen Menschen bereits stark etabliert. Doch auch Senior/innen können davon im Alltag profitieren. Unter dem Begriff „Active Assisted Living“ (AAL) werden Technologie-Entwicklungen zusammengefasst, die das alltägliche Leben situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen.
Europa steht vor einer großen Herausforderung. Die Zahl an älteren Menschen nimmt stetig zu. Der Anteil der Altersgruppe der über 60-Jährigen steigt stark an. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird versucht, Betroffenen ein möglichst langes und gutes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen“, so Robert Hartmann, Vizepräsident von AAL Austria und Projektentwickler bei Netural.
Auf Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie wurde im April 2012 die Plattform AAL AUSTRIA gegründet, mit dem Ziel, den Aufbau einer Active & Assisted Living-Community in Österreich zu etabilieren, das Zusammenführen von Anbietern und Anwender/innen zu fördern und einen effizienten Austausch zwischen den Stakeholdern zu erreichen. Active & Assisted Living unterstützt so ein selbstbestimmtes Leben der Anwender/innen.
Netural hat in den letzten Jahren erfolgreich an europäischen AAL-Programmen mitgewirkt. Mit Partnern aus verschiedenen Ländern wurden etwa die Projekte „SafeMove“ und „Rehab@home“ realisiert.
Die Mitgliedschaft bei AAL Austria ist ein logischer, weiterer Schritt, um sich mit Stakeholdern aus diesem Umfeld enger zu vernetzen.
Das Projekt „SafeMove“ ist speziell auf ältere Nutzer ausgerichtet – auf Menschen, die verlernt haben, sich in ihrer näheren Umgebung sicher und selbstsicher zu bewegen. Die Gründe für solche Schwierigkeiten können körperliche Gebrechen sein, aber auch Orientierungsschwierigkeiten oder Sicherheitsbedenken. Manchmal sind es wachsende Zweifel an den eigenen Fertigkeiten, weil vieles, das früher einfach war, nicht mehr selbstverständlich ist. „SafeMove“ setzt an dieser Stelle an und trainiert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Gleichzeitig stellt die Anwendung Hilfe in schwierigen Situationen und Orientierung in der näheren Umgebung bereit.
Ziel des Projektes „Rehab@Home“ ist die Entwicklung kostengünstiger, nutzerfreundlicher und mit intelligenten Sensoren ausgestatteter Infrastrukturen. Diese sammeln alle relevanten physischen und motorischen Parameter von Schlagananfall-Patienten, informieren laufend über Trainingserfolg und Genesungsfortschritt, was zur konsequenten Mitarbeit an der eigenen Genesung ermutigt. Parallel werden digitale Spiele als Training entwickelt. Sie sollen betroffene Menschen zu regelmäßigen Bewegungsübungen vor dem Bildschirm anleiten und motivieren.
Ziele von AAL Austria:
Generelles Ziel von AAL Austria ist es, die heterogene Stakeholderlandschaft im Bereich von Active Assisted Living zu vernetzen. So soll der Auf- und Ausbau einer österreichischen AAL-Community und die Sichtbarkeit des Themas auf allen Ebenen der öffentlichen Wahrnehmung gefördert werden. Im Detail bedeutet das einen effizienten Erfahrungsaustausch zwischen Anbieter/innen, Entwickler/innen und Endanwender/innen. Darüberhinaus stellt AAL Austria fachliche Informationen bereit, um die Sammlung und Verbreitung einschlägigen Wissens zu fördern.
Dementsprechend konzentrieren sich der Aktivitäten von AAL Austria auf folgende Arbeitsschwerpunkte:
- Empfehlungen und Leitlinien erstellen,
- Veranstaltungen, Arbeitskreise, Foren etc. organisieren und bespielen,
- Sammlung und Veröffentlichung von Informationsmaterial,
- Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung,
- Betreuung und Beratung der Mitglieder und Stakeholder,
- Förderung der Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet von AAL und
- Vernetzung der Mitglieder.
In Zukunft wird Netural mit Netzwerkpartnern aus AAL Austria und anderen Stakeholdern vermehrt Projekte entwickeln, die der aktuellen demografischen Situation Rechnung tragen. Netural verfügt mit seinem „Lab“ über einen Forschungsbereich, der stets am Puls der Zeit Technologien auslotet und spannende Inputs in Projekte mit gesellschaftlichen Dimensionen bringt. Dass innovative Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Interessensvertretungen zusammentreffen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, ist eine große Chance, die es zu nutzen gilt.